Grundlage dieses Stückes der Gruppe PULKPRODUKTION sind Interviews mit erfolgreichen berufstätigen Familienmenschen, die versuchen, ihre Jobs und Beziehungen im Gleichgewicht zu halten. Dieses szenisch verdichtete Textmaterial wird kontrastiert mit den Träumen einer Jugend der 80er und 90er Jahre, als der unpolitische Individualismus, die unkontrollierte Verselbstständigung der Finanzmärkte und die globalisierte Marktwirtschaft ihren Anfang nahmen.

Das Theater Winkelwiese wird zu einem Rekrutierungsraum für vielversprechendes Humankapital: In einer perfiden Versuchsanordnung kämpfen um vier Menschen um die Linearität, um den „Erfolg“ ihrer Lebensentwürfe, der Jonglage von Familie und Beruf. Die Massnahme verlangt von ihnen, sich gegenseitig mit ihren wirklichen Wünschen und Jugendträumen zu konfrontieren. Eine sprechende Babypuppe, öffnet verborgene Kanäle und bringt mit anarchistischem Potential die Teilnehmenden von ihrem Kurs ab. 

In „We are Family“ wird sichtbar, wie ökonomische Sprache und Werte unseren privaten Raum verändern, wie die Grenzen zwischen Privatfamilie und Unternehmensfamilie sich immer mehr aufweichen.

Wovon soll eine nächste Generation träumen?


Das Ringen um die Vereinbarkeit von Partner, Kindern, Karriere und eigenem Ego ist  nicht neu. Aber so intelligent verpackt und so deutlich in all seinen Facetten aufgezeigt wurde diese Not selten. Am Ende hallt dem Text eine grosse Frage nach: Wollen wir zuviel, oder müssen sich die Bedingungen ändern?
Züritipp 11.04.13


                                               

2013 Koproduktion mit Theater Winkelwiese, Tuchlaube Aarau, Theater Chur


Premiere: 11. April 2013 Theater Winkelwiese Zürich


Mitwirkende: Nicole Tobler, Stefanie Grob, Ann-Marie Arioli, Michel Schaltenbrand, Gwendolyn Jenkins, Anne Wuchold, Jonas Rüegg, Lara Körte, Thomas Douglas, Wiebke Alphei


Mit freundlicher Unterstützung von


MIGROS-Kulturprozent, Stadt St. Gallen, Kulturförderung Kanton St. Gallen, Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Ernst Göhner Stiftung, Stiftung Edith Maryon, Schweizerische Interpretenstiftung, Alfred und Ilse Stammer-Mayer Stiftung (AIS), Jürg George Bürki-Stiftung, T. Lewinski